Der Flandernbunker

Der Verein "Mahnmal Kilian" e.V. möchte den Flandernbunker, der sich als ein kompakter, trutziger grauer Betonwürfel präsentiert, als authentisches geschichtliches Monument im öffentlichen Raum erhalten. Sein Charakter als Schutzbau zur Zeit des Zweiten Weltkriegs springt ins Auge durch das Fehlen jeglicher verschönernder Zutat (z.B. Verklinkerung) und die an den Durchbrüchen sichtbare enorme Wandstärke von über 2 Metern.

Südseite des Flandernbunkers mit Westeingang (links)
Südseite des Flandernbunkers

Deutlich sichtbar sind auch die Spuren der vergangenen 60 Jahre. Ausblühungen des Betons bedecken den Bunker nicht nur von außen, sondern haben sich in seinem Inneren schon zu kleinen Stalagtiten und -miten getürmt. Kondens- und durchsickerndes Regenwasser hat die rot-braunen Oxyde rostender Eisenarmierungen aufgenommen und in Form senkrechter Fahnen über die Wände verteilt. Dieser ursprüngliche Zustand soll so weit wie möglich beibehalten werden.

Der Verein "Mahnmal Kilian" e.V. hat diese Kriegsruine als Ort der Bildung und der Völkerverständigung etabliert. Sie ist Bildungs-, Kultur- und Gedenkstätte für Besucher und dient als Ausgangspunkt für anschaulichen Geschichtsunterricht. Als Ruine dokumentiert der Bunker Kriegswahnsinn und Niederlage zugleich.

Der Flandernbunker befindet sich in Kiel-Wik an der Kiellinie, Eingang Marinehafen.

Öffnungszeiten: Täglich, 10-17 Uhr

So erreichen Sie den Flandernbunker:
Mit Bussen der KVG:
Linien 41/42 und 32/33: Haltestelle Mercatorstraße (170 m Fußweg)
Linien 6, 11, 91/92, 501/502, 900/901: Haltestelle Elendsredder (450 m Fußweg)

Für Autofahrer sind direkt hinter dem Bunker kostenfreie Parkplätze vorhanden.

OpenStreetMap

Baumaßnahmen am Flandernbunker

2004 wurde der Flandernbunker unter Denkmalschutz gestellt. In Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden hat der Verein "Mahnmal Kilian" e.V. begonnen, den Bunker zu sanieren.

2005 erfolgte die Isolierung der Bunkerdecke gegen eindringende Nässe. 2006 wurden die Entfestigungsöffnungen verglast.

2009 erfolgte der Anschluss an das Wassernetz und die Kanalisation. Eine Heizung (Fernwärme) wurd anschließend installiert.

Im Erdgeschoss des Bunkers wurden Büro- und Toilettenräume so hergerichtet, dass sie für den Verein nutzbar sind, der Charakter als Bunkerinnenraum aber noch gewahrt bleibt.

Die Räume im 1. und 2. Stock wurden unter der Berücksichtigung der ursprünglichen Raumaufteilung so umgestaltet, dass sie als Veranstaltungsort für Symposien, Vorträge, Lesungen, Ausstellungen, Theater- und Musikvorstellungen dienen können. Die Einrichtung einer kleinen Handbibliothek und eines Medienraums ist geplant.

Im Zuge der sogenannten "Entfestigung" des Bunkers 1945/46 wurden auch zwei quadratische Löcher von je etwa 3x3 m aus der Betondecke herausgesprengt. 

In der südlichen dieser Öffnungen führt seit Juni 2009 eine sechsteilige Treppenkonstruktion aus Stahl vom obersten Stockwerk durch eine 3,90 Meter dicke Decke bis auf das Dach des Flandernbunkers hinauf. Das Dach wird so als Plattform begehbar und gewährt einen guten Überblick auf historische Orte an der Kieler Förde.

Im Herbst 2009 wurde im Erdgeschoss des Bunkers eine Glaswandkonstruktion eingesetzt. Auf diese Weise ist ein Raum entstanden, der künftig für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Der Verein erhielt im November 2009 von der Bürgerstiftung Kiel 15.000 Euro für den Bau einer Heizungsanlage im Flandernbunker. Die inzwischen fast fertiggestellte Anlage läuft bereits im Probebetrieb. Sie wurde im Erdgeschoss für den Veranstaltungsraum, zwei Büros sowie Nebenräume und Toiletten installiert. Die eigentlich wesentlich höheren Baukosten musste der Verein nicht aufbringen, da drei Kieler Firmen zusätzlich großzügige Unterstützung geleistet haben, auch im Sanitärbereich: Die Firma Jörg Gebert – Sanitär- und Heizungstechnik, die Firma Otto Petzold – Heizung, Sanitär, Neue Energien sowie die Firma Vollbrecht & Pohl KG – Fachgroßhandel für Haustechnik.

Baumaßnahmen 2007/08 in Bildern

     
  

Baumaßnahmen 2009 in Bildern