Was bedeutet mir Heimat? - Ausstellung und Vernissage
Ausstellung im Flandernbunker als Schulprojekt zu den Themen "Heimat", "Flucht" und "Migration"
Vernissage am 01. Oktober 2021
Themen wie Heimat, Flucht und Migration spielten im Zweiten Weltkrieg ebenso eine Rolle wie in der heutigen Zeit. Ein aufwendiges mehrteiliges Schülerprojekt hat dazu nicht nur in den Klassenräumen der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg gearbeitet, sondern auch im Kieler Flandernbunker und auf einer Reise nach Polen/Stettin. Mit Bildern, Texten und Video-Interviews mit Zeitzeugen haben die Schülerinnen und Schüler dazu jetzt eine Ausstellung im Flandernbunker erarbeitet. Sie wird am Freitagabend, den 1. Oktober um 19 Uhr eröffnet und ist dann bis zum 15. Januar täglich von 10 bis 17 Uhr im Flandernbunker zu sehen.
„Heimat“ – lange empfanden viele Menschen in Deutschland die Verwendung dieses Begriffs als problematisch, da er in der Zeit des Nationalsozialismus missbraucht worden war. Doch eine Kehrseite jener Schreckenszeit war auch der reale Verlust von Heimat für Millionen deutsche Staatsbürger in den Ostgebieten des Reichs. Heute rücken die zahllosen Flüchtlinge aus den Krisenregionen dieser Welt Begriffe wie Heimat und Migration abermals ins Bewusstsein.
Diesem Themenfeld haben sich Schülerinnen und Schüler nun auf vielfältige Weise im Unterricht genähert: Die Geschichtspädagogin und Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung im Kreis Plön, Inga Asmussen, entwickelte hierzu in Zusammenarbeit mit dem Verein Mahnmal Kilian ein neuartiges historisch-kreatives Projekt, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 12b der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg in mehreren Schritten der Thematik annäherten und sie facettenreich erarbeiteten.
Angeleitet von der Kulturvermittlerin Astrid Krömer setzten sich die jungen Menschen zunächst mit ihren Vorstellungen von „Heimat“ auseinander und brachten das im Zusammenspiel von Farbe und Heimaterde auf Leinwände. Anschließend ermöglichte der Verein Mahnmal Kilian die Begegnung mit mehreren Zeitzeugen im Kieler Flandernbunker. Dort sprachen Ingelene Rodewald, das Ehepaar Martha und Klaus Hesselbarth sowie Andranik Baghdasaryan mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur über ihre Flucht und Vertreibung zum Ende des Zweiten Weltkriegs und in jüngster Zeit, sondern auch über ihre Interpretation des Begriffes Heimat. Anschließend fuhr die Klasse durch die Unterstützung des Deutschen Kulturforums für das östliche Europa e.V. nach Stettin, um vor Ort den Umgang mit der deutsch-polnischen Geschichte zu erforschen und zu erleben. Schließlich wurden die vielfältigen Einblicke dieses Projekts der kulturellen Bildung in eigenen Forschungsarbeiten zusammengefasst.
Ergebnisse sind Bilder, Collagen zu Zeitzeugengesprächen, ein Film über das Exkursionsziel Stettin, theoretische Reflexionen und eine Ausstellung dazu. So entstanden im Rahmen der Erinnerungskultur zu den Verbrechen des Nationalsozialismus zugleich fünf neuartige Unterrichtsschritte für die Oberstufe zu dem Thema „Begegnungen von Kulturen - Konfrontation, Abgrenzung und Integration“, die nun als umfangreiche Ausstellung für zweieinhalb Monate im Flandernbunker präsentiert werden – ein Kooperationsprojekt des Kieler Vereins Mahnmal Kilian und der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg. Zur Eröffnung werden die Schülerinnen und Schüler ihr Projekt persönlich erläutern.
Die Ausstellung wird am 1. Oktober um 19.00 Uhr im Flandernbunker eröffnet. Sie ist dann bis zum 15. Januar 2022 täglich von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Es gelten die aktuellen Pandemieschutzregeln. Wir laden herzlich ein, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und ins Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern zu kommen.