im Rahmen eines neuen pädagogischen Konzeptes wird der Kieler Flandernbunker zum Ort der Demokratieerziehung für Grundschulklassen. Dr. Alexandra Obolenski, Grundschullehrerin an der Friedrichsorter Fritz-Reuter-Schule, hat dafür ein dreistufiges Konzept entwickelt: Sie nennt es „Dreieck-Demokratie“ und bringt damit die ehemalige „Kinderrepublik Seekamp“, die Festung Friedrichsort und den Flandernbunker als Orte in Bezug. Auch die Beschäftigung der Kinder mit der Kieler Tageszeitung ist in dieses Projekt eingeflossen. Es wird von der Filmemacherin Elsabe Gläsel dokumentiert. Am kommenden Mittwoch werden die Ergebnisse mit den Schüler*innen im Flandernbunker präsentiert.

„Dreieck-Demokratie“ – Bildungsformat für Grundschulen -
Künstlerische Installation einer Grundschulklasse im Flandernbunker

Dr. Alexandra Obolenski:

Nachdem sich seit Jahren die Grundlegung der Demokratieerziehung schon in der Grundschule zu einem Schwerpunkt meiner Arbeit entwickelte, erarbeitete ich ein Konzept für die vier Grundschuljahre. Seit 2019 werden wesentliche Bestandteile der Konzepterprobung filmisch dokumentiert.

Drei außerschulische Lernorte in der relativen Nähe der Schule spielen dabei in der letzten Phase eine besondere Bedeutung und wurden deshalb im „Dreieck-Demokratie“ visualisiert:

Zunächst die Festung Friedrichsort mit dem alten Kern von Friedrichsort und an zweiter Stelle das Gut Seekamp in Schilksee als Ort der Kinderrepublik 1927. Nach der Beschäftigung mit dieser Kinderrepublik, entstand ein „Kleines Wörterbuch der Demokratieerziehung“.

In den Monaten Februar und März diesen Jahres nahmen wir am Misch-Projekt der Kieler Nachrichten teil, lasen täglich Teile dieser Zeitung und sammelten auch aktuelle Artikel.

Ausgewählte Begriffe aus dem Demokratiewörterbuch wurden nun abschließend mit passenden Zeitungsausschnitten zu kleinen Collagen zusammengefügt. Diese werden kurz von den entsprechenden Kindern gemeinsam mit Flaggen aus Herkunfts- oder besonderen Bezugsländern vorgestellt.

Das ausdrückliche Ziel dieses (für viele Kinder vermutlich) ersten Besuches des beindruckenden Flandernbunkers als drittem Lernort im „Dreieck-Demokratie“ besteht in einer behutsamen Annäherung. Deshalb wurden kleine und künstlerische Formate gewählt, die im Treppenhaus installiert werden. Die Kinder können so diesen Ort der Erinnerungskultur als Schutzraum aber auch als Aufforderung zur Realisierung von Zivilcourage kennenlernen.

Interessierte sind sehr herzlich eingeladen.