Reichspogromnacht am 9. November 1938
Lesung über die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung im Alltag mit dem Schauspieler Siegfried Jacobs im Flandernbunker, 9. November, 20:00 Uhr
Wie sieht der Alltag in jener Zeit aus? Könnte auch in der heutigen Zeit so etwas passieren? Aus den Tagebüchern von Viktor Klemperer, einem jüdischen Zeitzeugen aus Berlin, lässt sich diese Zeit nacherleben.
9. November, 20 Uhr, Lesung zur Reichspogromnacht mit dem Schauspieler Siegfried Jacobs
Flandernbunker, Hindenburgufer 249 (am Tirpitzhafen)
Eintritt frei / Spende erbeten
(In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Landeshauptstadt Kiel)
Am 9. November 2013 jährt sich das Pogrom der Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung (sog. "Reichskristallnacht") zum 75. Mal. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst in der Anscharkirche/Holtenauer Straße um 18 Uhr bietet der Verein Mahnmal Kilian um 20 Uhr eine Lesung mit dem Kieler Schauspieler Siegfried Jacobs an.
Am 9. November 1938 zündeten Nationalsozialisten planmäßig Synagogen, Geschäfte und Wohnungen der jüdischen Mitbürger in ganz Deutschland an. Auch durch Schleswig-Holstein rollte eine Welle der Gewalt. Siegfried Jacobs, ein bekannter Kieler Schauspieler und engagierter Bürger, wird mit seiner Lesung an die Schrecken jener Zeit und an die Geschehnisse erinnern. Es wird der damalige Alltag beleuchtet. In den Tagebucheintragungen von Victor Klemperer, einem jüdischen Zeitzeugen aus Berlin, lässt sich das hautnah nachempfinden. Seine Tagebücher sind Grundlage für die Lesung. Könnte so etwas auch heute wieder passieren? In den Beobachtungen Victor Klemperers in Realzeit ergibt sich die Frage automatisch, denn seine Eintragungen zeigen, wie schleichend dieser Erkenntnisprozess war.
Eine Zusammenfassung der gesetzlichen Verordnungen, die 1938 von Behörden und dem Staat herausgegeben wurden, zeigen die politische Basis, auf der die schon vorher latent bestehende Diskriminierungen juristisch abgesichert wurden.
Weitere Texte beziehen sich auf die konkrete Situation in Kiel und Schleswig-Holstein. Aus dem Buch „Menora und Hakenkreuz“, eine umfassende Veröffentlichung von Texten zur Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein, Lübeck und Altona sowie aus der Presse der Zeit, z.B. den „Kieler Neueste Nachrichten“ wird zitiert.